Warnung vor den Folgen der Niedrigzinsphase
Zusammenbruch der Caritas-Pensionskasse ist ein "Menetekel"

Gleich einmal etwas vorweg: Eine PensionsKASSE ist etwas anderes als ein PensionsFONDS. Und jetzt die Meldung: Am späten Nachmittag des 17. Mai 2019 berichtete die Online-Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, dass die Pensionskasse des größten deutschen Arbeitgebers, nämlich der Caritas mit über 650.000 Beschäftigten, praktisch zusammengebrochen ist und vom Bundesaufsichtsamt BAFIN zwangsweise für das Neugeschäft geschlossen wurde. Betroffen ist auch das Schwesterunternehmen Kölner Pensionskasse. Zusammen organisieren beide Einrichtungen die Betriebsrenten von 55.000 Mitarbeitern, die jetzt mit Kürzungen von bis zu 25% ihrer Betriebsrentenansprüche rechnen müssen.

Hier der Link zu dem FAZ-Bericht:

https://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/versichern-und-schuetzen/pensionskasse-der-caritas-kuerzt-massiv-leistungen-16192006.html

Katholische Medien hatten schon im Dezember über entsprechende Schwierigkeiten berichtet. Diese Schwierigkeiten entstanden durch die Niedrigzinsphase, deren Dauer und „Tiefe“ die Manager der Pensionskasse falsch eingeschätzt hatten. Fairerweise muss man aber anmerken, dass Pensionskassen seit 2005 ein Auslaufmodell der bAV sind. Sie bluten seitdem durch die populäreren Direktversicherungen aus und erhalten zu wenig frisches Kapital. Die Probleme dieses bAV-Durchführungswegs dürfen daher nicht mit anderen Einrichtugen gleichgesetzt werden, insbesondere nicht mit den von der diz AG für die Auslagerung von direkten Pensionszusagen empfohlenen Pensionsfonds oder einer Unterstützungskasse.
Dennoch ist der Vorgang ein düsteres Menetekel (biblisch: Warnung, Vorzeichen) vor den Folgen der nun schon seit zehn Jahren andauernden Niedrigzinsphase. Die Strategien für die Absicherung langfristiger Zahlungsversprechen gehören bei Unternehmen, Verbänden und auch beim Staat (Stichwort Beamtenpensionen) dringend auf den Prüfstand.